Die scheinbar senkrecht in den Himmel aufragenden Felswände des Backensteins wirken, als würden sie direkt aus dem Grundlsee emporsteigen – und verleihen dem Grundlseer Hausberg seine unverwechselbare Erscheinung. Die Wanderung auf diesen unerreichbar wirkenden Felskoloss bietet mehr als nur einen eindrucksvollen Aufstiegsweg und abwechslungsreiche Landschaft: Sie hält vor allem eines bereit, ein einzigartiges Panorama, schon während des Aufstieges selbst und ganz besonders am Gipfel. Als einer der südlichsten Gipfel des Toten Gebirges eröffnet der Backenstein einen Zugang zum weitläufigen Hochplateau.
Vom Parkplatz am Nordufer des Grundlsees folgten wir dem Gaiswinklerweg – zunächst eine Asphaltstraße, die bald in eine Forststraße überging. Vorbei an einem Haus und dem Besucherparkplatz des Albert-Appelhauses wanderten wir zwei Kehren entlang, bis ein markierter Pfad nach links in den Wald abzweigte. Durch lichten Buchenwald ging es bergwärts. Nach wenigen Minuten querten wir erneut die Forststraße und nahmen einen weiteren Abschneider – unmarkiert, dichter bewachsen und deutlich matschiger als der erste. Auch dieser Abschnitt war kurz, und bald standen wir wieder auf der Forststraße, der wir nun nach links folgten.
Einige Kehren, eine Gabelung und rund 200 Höhenmeter später erreichten wir deren Ende. Der Weg führte nun entlang steiler, schroffer Felswände. Der Wald lichtete sich zunehmend und gab den Blick frei auf das steile Kar, durch das wir aufsteigen würden.
Schon der erste Anblick ließ erahnen, wie steil es über das Geröll hinaufgehen würde – und dieser Eindruck täuschte nicht. In Serpentinen stiegen wir durch das Geröllfeld auf. Trotz der Anstrengung war der Weg mit Blick auf den Grundlsee, umgeben von lichten Bergwäldern und eindrucksvollen Felswänden, vor allem eines: wunderschön. Je näher wir der Baumgrenze kamen, desto mehr prägten Latschen den Weg – das Gelände wurde zunehmend alpiner. Nach etwa zwei Stunden Gehzeit flachte der Pfad erstmals ab und öffnete sich zu einer fruchtbaren Almwiese, die sich westlich des Backenstein-Gipfelaufbaus zwischen schroffen Felsen erstreckt.
Der Weg, der weiter zum Albert-Appelhaus führt, schlängelt sich durch diese idyllische Landschaft und durch ein Holzgatter hindurch. Unmittelbar danach gabelt er sich: geradeaus zum Appelhaus, rechts zum Backenstein. Ab hier verändert sich der Charakter des Weges: felsige Kamine, Platten und weite Latschenfelder prägen den Aufstieg. Nach den letzten Höhenmetern führt ein sanftes Auf und Ab durch die Latschen bis zum Gipfelkreuz, das wir nach etwa 2,5 Stunden Gehzeit erreichten.
Oben erwartet einen ein traumhaftes Panorama: der tief unter uns liegende Grundlsee, der weiß leuchtende Dachstein, die scheinbar unerreichbaren Gipfel der Niederen Tauern, die markanten Felswände der Tauplitzberge – und der Blick reicht bis ins Herz des Toten Gebirges, zum Großen Priel und Rotgschirr.
Nach einer ausgiebigen Gipfelrast mit gemütlichem Gipfelbier traten wir den Abstieg entlang der Aufstiegsroute an. Lediglich den Abstieg entlang der Forststraße gingen wir etwas anders an, als im Aufstieg, um den verwachsenen und rutschigen Abschneider zu vermeiden. Dafür folgten wir bei einer Gabelung nicht der Forststraße talwärts nach links entlang der Aufstiegsroute, sondern nach rechts, zunächst der Markierung nach Grundlsee und schließlich nach Rösslern folgend. Der letzte Abstieg durch den Buchenwald verlief schließlich wieder über den bekannten Weg von heute Morgen.
Daten und Fakten zur Tour:
Zu Kartenansicht und Höhenprofil
Anreise und Parken: Am Seeufer entlang der Grundlseer Straße stehen viele gebührenpflichtige Parkmöglichkeiten zur Verfügung. Alle Parkplätze sind von 09:00 bis 18:00 Uhr gebührenpflichtig. Mind. 1 Stunde: € 2,00, jede weitere Stunde: € 2,00. Ab 4 Stunden gilt der Tagestarif von € 8,00 (Mehrtagestickets bis 7 Tage möglich).