Das Eiserne Bergl - ein von weitem sichtbarer Berg mit einer besonders markanten Form. Der nach Westen hin sanft abfallende Latschenhang lässt kaum erahnen, wie spektakulär die Felsabbrüche in nördlicher, östlicher und südlicher Richtung sind. Dementsprechend thront das Eiserne Bergl in Form eines eindrucksvollen Klotzes inmitten eines weiten Plateaus voller sattgrüner Lärchenwälder, zwischen spektakulärer Nachbarn gelegen, wie dem Warscheneck, dem Rossarsch oder dem Angerkogel. Der eher selten besuchte Berg verspricht ein einsames Bergerlebnis voller schöner Landschaften, spektakulärer Ausblicke und einem technisch anspruchsvollen Gipfelanstieg im Schwierigkeitsgrat I+.
Vom Ausgangspunkt bei der Bergstation der Wurzeralm Standseilbahn folgten wir dem Wanderweg 218 westwärts - zunächst leicht abfallend über eine Forststraße in den Wurzeralm Kessel und vorbei an der Talstation des Frauenkar Liftes. Bei der darauffolgenden Weggabelung ging es für uns nach links in Richtung Liezenerhütte, Luckerhütte und Hochmölbinghütte, während die Forststraße nach rechts bis zum Brunnsteinersee und man weiterführend über einen Steig auf die Rote Wand aufsteigen könnte.
Von nun an legten wir die Höhenmeter wieder bergwärts zurück, über die Forststraße und zwei markierte Abkürzungen durch den Wald. Einigen weißen Schilder, die den Weg Richtung Tauplitz weisen, kehrten wir den Rücken, da hier noch kein markierter Weg durch den Wald führt, sondern es sich primär um Wintermarkierungen handelt. Ein Stück weit ging es noch über den Wiesenhang der Piste und die Forststraße, bis gelbe Wandertafeln nach links in den Wald weisen. Das erste Stück im Wald verlief ansteigend und war durch etwas Baumbruch geprägt - danach begann die charakteristische bezaubernde Landschaft, die die nahezu märchenhaft wirkenden Wälder dieser Region prägt: Lichte Lärchenwälder mit dichtem Bodenbewuchs, sowie einen fels- und wurzelgesäumten Wegverlauf. In stetigem Auf und Ab ließen wir die Wurzeralm immer weiter hinter uns und wanderten südlich der markanten Warscheneck Felswand auf unser Tagesziel zu. Dieses zeigte sich erstmals in greifbarer Nähe bei einer Lichtung, dem sogenannten Purgstall, in Form eines markanten Felsklotzes mit steil abfallenden Ostwänden. Weiterhin auf dem schönen Weg Nr. 218 bleibend hielten wir uns nun südlich des Eisernen Bergls, durchquerten eine schmale Senke mit Schneeresten, bevor linkerhand eine gut markierte Abzweigung den Weg in Richung unseres Gipfels wies. Der Aschacherweg würde uns nun über die letzten circa 160 Höhenmeter im Schwierigkeitsgrat I+ ans Ziel bringen. Hier sind Trittsicherheit und Schwindelfreiheit definitiv ein Muss! Gleich zu Beginn des Steiges legten wir eine hohe Felsstufe zurück, wanderten ein Stück weit zwischen Latschen, legten einige steile Felshänge unter teilweiser Zuhilfenahme der Hände zurück und querten abschließend eine etwas ausgesetzte Felspassage, bevor wir nach circa 2 Stunden und 10 Minuten Gehzeit das erste Gipfelkreuz des Eisernen Bergls erreicht hatten. Auf jeden Fall empfiehlt es sich, das kurze Stück zum zweiten (etwas östlicher gelegenen) Gipfelkreuz zurückzulegen - von hier aus bietet sich eine eindrucksvolle Aussicht über das südliche Tote Gebirge, während man direkt über den steil abfallenden Felswänden des Berges thront, welche schon von weitem zu sehen sind.
Nachdem wir die Aussicht auf den Warscheneckstock, das Hochmölbingmassiv, die Wurzeralm und das weitläufige Waldareal zu unseren Füßen ausgiebig begutachtet hatten, machten wir uns entlang unserer Aufstiegsroute an den Abstieg.
Das Eiserne Bergl kann übrigens auch im Winter mit Skiern oder Schneeschuhen begangen werden - HIER geht's zur Tourenbeschreibung.
Daten und Fakten zur Tour:
Zu Kartenansicht und Höhenprofil
© OpenStreetMap
Anreise und Parken: Ausreichend kostenfreie Parkplätze bei der Talstation verfügbar, weiter geht es dann mit der Wurzeralm Bahn.