Imposant thront der Plattkofel mit seinem 2.958 hohen Gipfel über der Seiser Alm und wirkt durch die felsigen Flanken nahezu unnahbar. So war es gleich klar, dass dieser Gipfel einen Fixplatz auf meiner Bucket List bekommen würde. Gesagt, getan, und so stellte sich heraus, dass der Plattkofel zwar Erfahrung im alpinen Gelände voraussetzt, dann aber wunderschön und nicht allzu schwierig zu gehen ist. Und eines steht fest: Dieses Juwel in den Dolomiten zählt mitunter zu den schönsten Gipfeln, die ich bis dato besucht habe.
Auf- und Abstieg Williamshütte: 15 Minuten
Aufstieg Plattkofel: 2 Stunden
Plattkofel - Plattkofelhütte: 1 Stunde
Plattkofelhütte - Aussichtsplatz: 35 Minuten
Aussichtsplatz - Murmeltierhütte: 15 Minuten
Murmeltierhütte - Berghaus Zallinger: 10 Minuten
Die erste Station des heutigen Tages war der kleine Aussichtshügel über dem Berghaus Zallinger, auf dem die Williamshütte liegt. Dieser ist in nur wenigen Minuten Gehzeit auf einer mäßig steil ansteigenden Forststraße erreichbar. Der Aufstieg lohnt sich aber auf jeden Fall, unter mir lag die wunderschöne Seiser Alm im Morgenlicht. Und schon ging es zurück zum Berghaus Zallinger zum Frühstück.
Danach widmeten wir uns dem eigentlichen Tagesziel: Dem Plattkofel. Dafür folgten wir der Beschilderung in Richtung Plattkofelhütte über eine teilweise steile Forststraße, Vorbei an einigen wunderschönen Aussichtspunkten, erreichten wir nach circa 35 Minuten die Plattkofelhütte, welcher wir aber zunächst den Rücken kehrten. Als erstes Ziel stand der imposante Gipfel am Plan, der sich eindrucksvoll vor uns auftürmte. Wir folgten einem gut erkennbaren Pfad zunächst über Wiesen, und weiter ins immer felsiger und steiler werdende Gelände. Inzwischen war der Wegverlauf über die Felsflanke des Berges gut erkennbar - in großen Serpentinen ging es aufwärts. Der Weg ist sehr gut markiert, das Gelände erfordert dennoch ein gewisses Maß an Bergerfahrung und Trittsicherheit. Zunächst verläuft der Weg also im felsigen Gelände über teils loses Geröll. Je höher wir gelangen, desto anspruchsvoller wird der Weg und kurz vor dem Gipfel nahmen wir auch die Hände zur Hilfe. So erreichten wir nach etwa 2 Stunden den Gipfel, mit dem wunderschönen Gipfelkreuz und dem unbeschreiblichen Panorama - insbesondere der gegenüberliegende Langkofel zog alle Blicke auf sich!
So verweilten wir ein bisschen am Gipfel, und stiegen dann über den Aufstiegsweg wieder zur Plattkofelhütte ab. Nach einer leckeren Einkehr auf der Hütte machten wir uns an den Abstieg - auf der Forststraße blieben wir aber nur bis zu einer markierten Abzweigung. Ab hier folgten wir dem idyllischen Weg Richtung Murmeltierhütte. Quer zu einem steilen Wiesenhang verlaufend war dieser Weg wunderschön zu gehen, unterhalb des Plattkofel Massives und an einer Stelle über ein Schotterfeld. Bei der Abzweigung zur Murmeltierhütte beschlossen wir, dem Weg noch ein Stück weiter zu folgen. Wir erreichten nach wenigen Minuten einen traumhaften Aussichtsplatz: Eine große Almwiese mit Pferden, Kühen und Eseln, von wo aus sich ein atemberaubender Blick auf Plattkofel und Langkofel, sowie die vor uns erstreckten Dolomiten bot.
Nachdem wir den Ausblick ausgiebig genossen hatten, ging es zurück bis zur Abzweigung des Weges zur Murmeltierhütte und stiegen zu dieser ab. Eine Nachspeise später machten wir uns an den Rückweg zum Berghaus Zallinger, welches wir nach etwa 10 Minuten erreicht hatten.
Daten und Fakten zur Tour:
Zu Kartenansicht und Höhenprofil
© OpenStreetMap
Anreise und Parken: Die Seiser Alm ist ein Landschaftsschutzgebiet und unterliegt daher gewissen Zufahrtsbeschränkungen, diese sind auf der Homepage der Seiser Alm zusammengefasst: https://www.seiseralm.it/de/info/mobilitaet/zufahrt-seiser-alm.html
Das Berghaus Zallinger bietet die Ruhe einer autofreien Zone: Die letzte Möglichkeit zum Parken ist in Saltria - von hier aus ist die Weiterfahrt Richtung Zallinger nicht gestattet und es gibt für Nächtigungsgäste eine Abholung zum Berghaus.