Diese gemütliche und familienfreundliche Wanderung bietet weit mehr, als man erwarten würde: türkisblase Wasseroberflächen, schroffe Felswände, sattgrüne Wiesen und die Kulisse der Weiten inmitten des Toten Gebirges. Und wer weiß? Der Legende nach befand sich auf der Tauplitz eine ganze Stadt, deren Bewohner überschwänglich wurden und Gott lästerten, woraufhin die Stadt im Erdboden versank und inmitten eines Sees ihr Ende fand. Angeblich flackern die Bewohner noch heute als Irrlichter über die Tauplitzalm.
Von der Bergstation des Sesselliftes auf der Tauplitzalm folgten wir dem markierten Weg zunächst westwärts. Ein ständiger Wechsel von schönen Almwanderwegen, Forststraßen und Asphaltstraßen führt über das weitläufige Almareal. In der Kulisse des Toten Gebirges, inmitten der sattgrünen Vegetation führt der Weg in leichtem Auf und Ab vorbei am Hotel Alpen Arnika und dem Haus Alpin. Nach etwa 20 Minuten Gehzeit hatten wir den ersten der sechs Seen erreicht, den Krallersee. Gemeinsam mit einer Familie von Enten genossen wir das Ufer des Sees, der in malerische Lage direkt unterhalb der Lawinenstein Ostflanke liegt. Ein gemütlicher Weg führt um den See herum.
Retour folgten wir der Forststraße für eine kurze Steigung, bis wir in Sichtweite zu drei Selbstversorgerhütten kamen. Bei diesen würden wir nach links abzweigen, um den zweiten und dritten See zu erreichen. Nur etwa 150 Meter später erreichten wir eine Kuppe, von welcher sich ein traumhafter Blick auf den Großsee und den dahinter liegenden Traweng bietet. Entlang der Bergflanke des Schneiderkogels wanderten wir gemächlich abwärts. Kurz bevor wir das Seeufer des Großsees erreicht hatten, zweigte ein markierter Pfad nach links ab. Nicht einmal eine Minute später schimmerte das strahlende Türkis des Märchensees zwischen den Latschen hervor. Diesen kleinen See konnte man an der Nordseite über einen (sehr morastigen) Pfad umrunden, welcher widerrum am Ufer des Großsees auf den markierten Hauptweg trifft. Entlang des Großsees spazierten wir weiter ostwärts, vorbei an dem unauffälligen Tauplitzsee und einigen schönen Almhütten, bis wir die Grazer Hütte erreicht hatten. Hier könnte man einkehren, oder gleich weiter Richtung Steirersee und Schwarzensee wandern. Der Weg führt nun entweder auf der Forststraße oder einigen Abschneidern folgend als Steig abwärts zu den Steirerseehütten.
Hier gibt es nun zwei Möglichkeiten: Man könnte zum Steirersee absteigen und entlang des Seeufers wandern, oder man könnte die Variante über den Höhenweg wählen, bei der es in einem stetigen Auf- und Ab über Felsen und Wurzeln durch die Latschen hindurch geht, man aber nicht bis zum Steirersee absteigen muss. Wir entschieden uns für den Höhenweg, beim Rückweg würden wir dann entlang des Steirersee Ufers wandern. So folgten wir dem schön angelegten Weg oberhalb des Sees, bis die beiden Wege wieder zusammenliefen. Kurz ging es durch den Wald, bis wir schon von weitem eine große Tafel sahen, mit der Aufschrift "Schwarzensee". Wir waren nun beim sechsten und letzten See der Tauplitzer 6-Seen Wanderung angekommen.
Hier bietet sich eine traumhafte Kulisse unterhalb der Grubstein Felswände, mit dem schroffen Schlund der Grubstein Höhle, sowie dem Blick auf den weit entfernt liegenden Almkogel und den Rosskogel. Die Sechs Seen Wanderung ist nun an ihrem östlichsten Punkt angelangt. Man könnte weiter zur Leistalm oder zur Interhüttealm wandern, oder den Rückweg antreten. Wetterbedingt kehrten wir um und wählten diesmal die Wegführung entlang des Steirersee Ufers. Dafür stiegen wir ein Stück weit ab, gingen gemütlich und flach entlang des Seeufers, bevor wir uns an den Anstieg von etwa 120 Höhenmeter machten, welcher uns zurück zu den Steirerseehütten führte. Von hier an wanderten wir über Almwege und die Asphaltstraße zurück zur Bergstation des Sesselliftes.
Daten und Fakten zur Tour:
Zu Kartenansicht und Höhenprofil
Anreise und Parken: Ausreichend kostenfreie Parkplätze bei der Talstation verfügbar, weiter geht es dann mit dem Tauplitz 4er Sessellift.