Zwölferkogel

über den Großen Rabenstein

Hoch über dem Almsee gelegen thront der Zwölferkogel, der höchste Gipfel der Almtaler Sonnenuhr. Allein der Anblick des Berges mit seinen steil abfallenden Felswänden gaben ihm einen Platz auf meiner Berg Bucket-List - und so ging es bei Kaiserwetter hinauf ins Tote Gebirge. Oben angekommen gibt es vieles, was für den langen und konditionsfordernden Anstieg belohnt: Allem voran der weitreichende Ausblick (hinab auf den Almsee, das Totes Gebirge, Dachstein, Höllengebirge, Traunstein - hier könnte man eine ewige Liste aufzählen), sowie der weitläufige Gipfelbereich, das schöne Kreuz - aber natürlich auch die Wegführung durch die karge Steinwüste des Toten Gebirges.

Voraussetzung für die Tour sind auf jeden Fall eine gute Kondition für etwa 4,5-5 Stunden Aufstieg, teilweise Trittsicherheit und Schwindelfreiheit bei einigen wenigen Passagen, sowie ein gewisses Maß an Orientierungssinn und Gespür für Wegfindung zwischen Grieskarscharte und Gipfel.

Zwölferkogel, Grieskarscharte, Almsee, Almtal, Salzkammergut, Totes Gebirge, Wandern, Oberösterreich

Vom Parkplatz am Almsee aus folgten wir zunächst der Forststraße hinein in die Röll, wobei bei einigen Abzweigungen stets der richtige Weg markiert war. Zunächst legten wir die Höhenmeter nur schleppend zurück, erst nach und nach begann die Forststraße moderat anzusteigen. Wir querten einige Flussbetten, bis die Forststraße endlich einem Waldweg wich. Gemütlich ging es durch den Wald, während zu unserer rechten die Felswände des Elfer- und Zwölferkogels aufragten, und auch das dazwischenliegende Grieskar war schon zu sehen. 

Nach den ersten circa 200 Höhenmetern und nach etwa 40-45 Minuten erreichten wir eine Gabelung - nach rechts geht es zur Grieskarscharte, nach links über den Sepp Huber Steig auf den Röllsattel. So folgten wir dem Pfad nach rechts. Von Beginn an ging es in Serpentinen über einen schmalen Weg - erbarmungslos steil. Die Höhenmeter legten wir hier in gefühltem Eiltempo zurück und der Talboden der Röll lag schnell weit unter uns. 

Zunächst ging es durch den Wald und zwischen Gräsern und Gesträuch hindurch, über teils hohe Wurzeln und Steine. Nach knapp 400 Höhenmetern ab der Weggabelung in der Röll lichtete sich der Wald und gab das steile Schotterfeld des Grieskars frei, welches durch die eindrucksvollen Felswände von Elfer- und Zwölferkogel umrahmt liegt. In dieser spektakulären Kulisse ging es über Schotterfelder, Seilversicherungen und Gesteinsplatten, entlang eines hervorragend markierten Weges, welcher aufgrund unzähliger Markierungen in der Wegfindung keinerlei Schwierigkeiten darstellt. Nach etwa 3 Stunden Aufstieg hatten wir die Schlüsselstelle der Tour erreicht, das Urbann Band. Über eine Leiter geht es auf ein schmales und seilgesichertes Felsband. Dieses gilt es zu überwinden, bevor der letzte Anstieg von circa 20 Minuten zur Grieskarscharte im nahezu hochalpinen Gelände zurückzulegen war- zwei Schneefelder sind zu überwinden, während der Weg in weiterhin hervorragender Markierung über Geröll und große Felsen führt. Bei der Grieskarscharte geht es noch ein Stück weit entlang des Weges Richtung Pühringerhütte, bis eine (schwer erkennbare) Abzweigung nach rechts Richtung Zwölferkogel führt. Hier sollte man sich an den Steinmännchen orientieren, welche einen größtenteils gut markierten Weg Richtung Gipfel weisen - wobei man auf jeden Fall Orientierungssinn und Gespür fürs Gelände mitbringen sollte. Der Weg ist mal besser, mal schlechter erkennbar, manchmal verlieren sich die Steinmännchen im Fels, man passiert Dolinen und steile Abgründe - doch schlussendlich kommt das Ziel in Sichtweite - durch eine Latschengasse und über einen gut erkennbaren und schottrigen Pfad sind die letzten etwa 50 Höhenmeter zum Hauptgipfel zurückzulegen, den wir nach circa 4,5 Stunden Gehzeit erreicht hatten. Der Hauptgipfel ist durch ein kleines Holzkreuz markiert.

Etwas niedriger liegt der Nordgipfel, auf welchem sich ein schönes schmiedeeisernes Kreuz befindet. Dafür stiegen wir in nördliche Richtung einige Höhenmeter ab - der Gipfel ist hier kaum noch zu verfehlen und in knapp 10 Minuten erreicht. Am Nordgipfel angekommen stand eine ausgiebige Gipfelrast am Programm, bevor wir uns wieder an den Abstieg machten, welcher an unserer Aufstiegsroute erfolgte.

Zwölferkogel, Grieskarscharte, Almsee, Almtal, Salzkammergut, Totes Gebirge, Wandern, Oberösterreich

Daten und Fakten zur Tour:

  • 31.07.2023

  • Dauer: 8 Stunden 20 Minuten
  • Höhenmeter aufwärts: 1.664
  • Höhenmeter abwärts: 1.664
  • Strecke: 17,50 km
  • Schwierigkeit: SCHWER
  • Ausgangs- und Endpunkt: Parkplatz Seehaus Almsee (Infos zur Anreise am Seitenende)
  • Einkehrmöglichkeit: Seehaus
Zu Kartenansicht und Höhenprofil
 © OpenStreetMap
Download
Hier könnt ihr euch die GPX Daten der Tour herunterladen:
Zwoelferkogel.gpx
XML Dokument 136.0 KB

Anreise und Parken: Ausreichend kostenfreie Parkmöglichkeiten beim Seehaus vorhanden.

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Kommentare: 2
  • #2

    Bergfexing Harry (Donnerstag, 10 August 2023 16:38)

    Servus,
    Ich verfolge deine Touren schon länger. Deine Berichte gefallen mir sehr gut und sind super dokumentiert. Eine Tour zum ersten Mal zu machen, ist immer was ganz Besonderes. Ich kann mich noch gut erinnern, als ich die gigantischen Plattenschüsse zum ersten Mal gesehen habe. Puh, das war 2008 (nach fünf Anläufen)
    http://bergfexing.at/blogs_detail_853.html

    Weiter so.

    lg
    Harry

  • #1

    Bergler (Mittwoch, 02 August 2023 08:07)

    es gibt eine Abkürzung - direkt hinein zwischen 12er und Rabenstein - sieht man wenn man vom Elferkogel kommt bzw. auch vom markierten Weg, wenn man es weiß .